Maßnahmen gegen den Biodiversitätsverlust reichen nicht aus
Kahlschlag eines Waldes auf Madagaskar
Dudarev Mikhail/Shutterstock.com
Weltbiodiversitätsrat IPBES stellt lang erwarteten Globalen Bericht vor
Arten und Ökosysteme schwinden in nie dagewesener Geschwindigkeit, und diese steigert sich noch. Das ist eine der Kernbotschaften des neuesten Berichtes des Weltbiodiversitätsrates IPBES, dessen Zusammenfassung für Politikschaffende heute auf einer Pressekonferenz in Paris vorgestellt wurde. Nur schnelle und weitreichende gesellschaftliche Veränderungen könnten massive Auswirkungen auf die Lebensqualität der Menschen weltweit verhindern.
Weltbiodiversitätsrat IPBES debattiert über globalen Bericht
IPBES-1 Vollversammlung in Bonn 2012
NeFo
Vom 29. April bis 4. Mai 2019 findet sich der Weltbiodiversitätsrat IPBES in Paris zu seiner 7. Vollversammlung zusammen. Dort sollen die Vertreter der 132 IPBES-Mitgliedsstaaten unter anderem das Arbeitsprogramm für die kommenden zehn Jahre beschließen. Highlight der Versammlung wird aber fraglos die Verabschiedung des „Flaggschiffs“ der IPBES-Berichte sein – der Globale Bericht zur Lage der biologischen Vielfalt und Ökosystemleistungen.
Volksbegehren: „Wissenschaftliche Vergleiche von konventioneller und ökologischer Landwirtschaft gibt es reichlich“
Dr. Maiken Winter
Foto: ÖDP Weilheim
Die Ökologisch-Demokratische Partei ÖDP in Bayern hat das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ initiiert, das noch bis 13. Februar läuft. Es geht ihr nicht nur um Bienen sondern um den Schutz aller in Bayern lebenden Arten. Während Bauernlobby und zuständige Regierungsvertreter mehr Nachweise für die Ursachen des Insektensterbens fordern, sehen die Initiatoren des Volksbegehrens ausreichend wissenschaftliche Belege. Die Biologin und Mitinitiatorin Dr. Maiken Winter erzählt im Interview, was man weiß und welche Rolle die Wissenschaft beim Volksbegehren spielt und spielen sollte.
UN-Biodiversitätskonferenz – Botschaft der Jugend: „Es ist unsere Zukunft, lasst sie uns gestalten!“
Vom 14. bis 29. November treffen sich die Vertreter der 196 Mitgliedsstaaten des Übereinkommens über die Biologische Vielfalt (CBD) in Ägypten zur COP-14 um darüber zu debattieren, wie es nach dem Ablauf der selbstgesteckten Ziele nach 2020 weitergehen soll. Denn der Schwund an Arten und Lebensräumen ist ungebremst, die bisherigen Maßnahmen waren nicht ausreichend. Die Folgen des Biodiversitätsverlustes werden vor allem die Jungen und nachfolgende Generationen tragen. Diese müssten auch an politischen Entscheidungsprozessen beteiligt werden. Dafür setzt sich Adina Arth, Jugendbotschafterin der UN-Dekade Biologische Vielfalt, in Sharm El Sheikh ein. Wie genau, erzählt sie im Nefo-Interview. Auch NeFo wird die COP-14 vor Ort begleiten und hat dafür eine Info-Seite eingerichtet.
"Eine systematische ökonomische Bewertung von Ökosystemleistungen muss Aufgabe aller Politikressorts werden"
Was bringt Naturschutz ökonomisch? Und wie teuer ist es, auf Naturschutz zu verzichten? Sechs Jahre nach Start des Projektes und verschiedenen Fachberichten von über 300 Expertinnen und Experten hat "Naturkapital Deutschland - TEEB DE“ seinen Endbericht vorgelegt. Dr. Burkhard Schweppe-Kraft (BfN), Mitglied der Projektkoordinierungsgruppe, erzählt im Interview, wer mit ökonomischen Argumenten überzeugt werden soll, bei welchen politischen Entscheidungen die Berichte von TEEB Deutschland helfen können und wo die Grenzen liegen.
Botschaft aktueller IPBES-Berichte für Deutschland: Biodiversitätsschädliches Wirtschaften darf sich nicht lohnen
Dr. Elsa Nickel, (BMU)
Foto: J. Röder
Im Rahmen des "10. Diskussionsforums Ökosystemleistungen" in Berlin wurde der Regionale Bericht zu Biodiversität und Ökosystemleistungen in Europa und Zentralasien und der Bericht zu Landdegradierung und Wiederherstellung offiziell für Deutschland vorgestellt und diskutiert, wie seine Botschaften bei nationalen Entscheidungsträgern in Politik, Unternehmen und Gesellschaft mehr Gewicht bekommen könnten.
Geht Naturfilmern ihre „Lebensgrundlage“ verloren? NeFo-Interview zum Darßer Naturfilmfestival 3.-7. Oktober
Foto: L. Nikulski
Naturfilmer wollen die Menschen mit faszinierenden und schönen Bildern der Natur verzaubern. Doch der Mensch verändert so das Gesicht des wilden Planeten Erde. Immer mehr Tierarten verschwinden oder werden so selten, dass sie kaum noch anzutreffen sind. Schwindet den Naturfilmern ihre "natürliche Lebensgrundlage"? Der preisgekrönte Kameramann Jan Haft beschreibt die Herausforderungen für seinem Job und wie die Wissenschaft ihm dabei hilft.
Samen invasiver Pflanzen überstehen Maschinenwäsche - Vortrag bei der GfÖ-Jahrestagung am 11.09. in Wien
Die Samen der Wilden Möhre bleiben leicht an Kleidern hängen und werden auch mitgewaschen
Foto: Verena N / pixelio.de
Wie gut überstehen an Kleidung hängende Samen Waschgänge in der Waschmaschine? Diesen bisher übersehenen Aspekt bei der Ausbreitung von Pflanzensamen, auch invasiver Arten, untersuchte Orsolya Valkó von der Universität Debrecen/Ungarn. Die Ergebnisse stellt sie am 11. September bei der Jahrestagung der Gesellschaft für Ökologie (GfÖ) in Wien vor.
Borkenkäfer und Artenschutz oder: Nichts tun hilft manchmal mehr - Vortrag bei der GfÖ-Jahrestagung am 12.9.
Borkenkäferbefall im Nationalpark Bayrischer Wald
Foto: S. Thorn
2017 fielen dem Borkenkäfer allein in Bayern 3,5 Millionen Festmeter Holz zum Opfer, was einen wirtschaftlichen Ausfall von 100 Millionen Euro nach sich zog. Der extrem warme Sommer könnte das Ausmaß in diesem Jahr sogar noch erhöhen. Doch während er die wirtschaftlichen Ziele der Waldbesitzer bedroht, kann der Käfer maßgeblich dabei helfen, das forstpolitische Ziel standortgerechter, strukturreicher Mischwälder voranzubringen. Und den Artenschutz. Denn einige bedrohte Tierarten wie etwa Mopsfledermaus oder Auerhahn profitieren von den abgestorbenen Fichten, hat Mareike Kortmann von der Universität Würzburg herausgefunden. Ihre Ergebnisse stellt die Biologin am 12. September bei der Jahrestagung der Gesellschaft für Ökologie in Wien vor. Im NeFo-Interview erzählt sie, wann Artenschutz durch Borkenkäfer sinnvoll ist.
Leben im Transformationskorridor: Wie können Neun Milliarden Menschen künftig ein gutes Leben haben?
Konsum gilt als ein maßgeblicher Treiber globaler Nachhaltigkeitsprobleme. Folgerichtig haben die Vereinten Nationen in ihren 2015 verabschiedeten Nachhaltigkeitszielen (SDGs) nachhaltigem Konsum und nachhaltiger Produktion ein eigenes Ziel gewidmet (Ziel 12). Doch wie überträgt man ein solches globales Ziel auf die Lebenswelt der Bürger? NeFo-Interview mit der Sprecherin der neuen Forschungsgruppe „Nachhaltiger Konsum“ Dr. Melanie Jaeger-Erben.