Großflächige Erhebungen zur Säugetier-Vielfalt sind für ein effektives Vorgehen gegen Wilderei notwendig
Annamitisches Streifenkaninchen.
Foto: Tilker/Wilting
Effektive Gegenmaßnahmen setzen jedoch genaue Kenntnisse über Vorkommen und Verteilung bedrohter Tierarten voraus. Diese Kenntnisse setzen groß angelegte systematische Erhebungen sowie neue Methoden der Datenerfassung und -analyse voraus, schließt ein Forscherteam unter der Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) auf Basis wissenschaftlicher Untersuchungen im Truong-Son-Gebirge in Vietnam und Laos.
81 Prozent der Ananasgewächse sind vom Aussterben bedroht
Foto: E. M.C. Leme
Senckenberg-Botaniker Georg Zizka hat gemeinsam mit einem internationalen Team die Verbreitung und den Gefährdungsstatus der Bromeliengewächse untersucht. Die Forschenden kommen zu dem Schluss, dass Zweidrittel der Arten dieser Pflanzenfamilie möglicherweise vom Aussterben bedroht sind. Die auch als Ananasgewächse bezeichneten Pflanzen spielen in den Ökosystemen der amerikanischen Tropen eine wichtige Rolle. Die Studie erschien kürzlich im Fachjournal „Diversity and Distributions“.
Alpine Wiesenvielfalt auf der Planneralm in der Steiermark, Österreich.
Foto: G. Kunz
Wer die biologische Vielfalt erhalten möchte, sollte wissen, wie es um sie steht. Daten zu Entwicklung der biologischen Vielfalt in den vergangenen Jahrzehnten sind in Deutschland aus den unzähligen Quellen vorhanden. Ehrenamtliches Engagement, Behördlicher Naturschutz, Forschungseinrichtungen und Naturkundliche Gesellschaften haben diese seit Jahrzehnten zusammengetragen. Somit existiert eine Vielzahl solcher Daten in Deutschland. Jedoch wurden diese Informationen bisher nicht gebündelt.
Im Rahmen dieses über das Bundesprogramm Biologische Vielfalt geförderten Verbundprojektes werden Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität und der Ökosystemleistungen im Obstbau in enger Zusammenarbeit mit Praxisbetrieben umgesetzt, in Bezug auf ihre Wirksamkeit geprüft und soweit erforderlich optimiert. Ziel ist, die bestehende Artenvielfalt in Obstanlagen langfristig weiter zu fördern und zu erhöhen.
Survey on Early Career Researchers' Engagement with the Science-Policy Interface
Foto: Volksbegehren Artenvielfalt
A group of early-career researchers from the Young Ecosystem Services Specialists (YESS) network conducting a study about the level of engagement of early-career researchers in science-policy interfaces.
Arktis wird immer grüner – Moderne Technik hilft bei der Ursachensuche
Wiese in der Antarktis
C. Braun/FSU
Die Pflanzen arktischer Gebiete reagieren auf ansteigende Sommertemperaturen. Da der Schnee früher schmilzt, beginnen die Pflanzen im Frühjahr eher zu wachsen. Tundra-Vegetation breitet sich in neue Gebiete aus und die Pflanzen wachsen auch höher – das sogenannte „Ergrünen der Arktis“.
Sebastian Vogel, Doktorand an der Ökologischen Station, entnimmt Totholzproben für die genetische Bestimmung von Pilzen und Bakterien.
Foto: E. Stengel / Universität Würzburg
Totholz spielt für die Biodiversität in Wäldern eine wichtige Rolle. Die Ökologische Station der Uni Würzburg und der Forstbetrieb Ebrach erforschen es in einer Kooperation, die jetzt mit rund 500.000 Euro gefördert wird.
Der Klimawandel beeinträchtigt die Bodengesundheit
Foto: HU-Berlin
Der Klimawandel beeinträchtigt die Gesundheit landwirtschaftlich genutzter Böden. Durch eine Zunahme der Hitze und Trockenheit hat der krankheitserregende Pilz Pythium ultimum leichtes Spiel. Wie ein internationales Forscherteam unter Federführung der Universitäten Kassel und Bonn zeigt, sorgt der Pilz nach einem trocken-heißen Stressereignis bei Erbsen fast zum Totalausfall der Ernte. Eine kurzfristige Bodenerholung scheint nur ausnahmsweise zu gelingen. Die Studie ist nun im Fachjournal „Applied Soil Ecology“ erschienen.
Klimawandel könnte Artenvielfalt der Alpen künftig stärker beeinflussen als Landwirtschaft
Die Modellregion wird im Norden von Ackerbau und im mittleren und südlichen Teil von Grünland- und Forstwirtschaft dominiert.
Foto: I. Dullinger
Intensive landwirtschaftliche Nutzung wirkt sich stark auf die Artenvielfalt aus. Der Klimawandel könnte die Landwirtschaft in Zukunft aber als Hauptursache der Biodiversitätskrise ablösen. Modellrechnungen dazu waren bislang selten, weil Vorhersagen über die Entwicklung der Landwirtschaft schwierig sind. Wissenschafter*innen der Universität Wien und der Universität für Bodenkultur haben nun ein kombiniertes Modell für eine Beispielregion in den österreichischen Alpen entwickelt.
Kann die Biodiversität von Ökosystemen als Produktionsfaktor gesehen werden? Forscherinnen und Forscher unter Federführung der Technischen Universität München (TUM) analysieren, welche ökonomischen Vorteile Land- und Forstwirte haben, wenn sie mit mehreren Arten anstelle von nur einer Art wirtschaften. Auch die Vorteile der Biodiversität für die Gesellschaft werden in einer umfangreichen Literaturstudie in den Blick genommen.