Deutscher Nachhaltigkeitspreis: Lösungen zum Schutz der biologischen Vielfalt gesucht
Foto: Deutscher Nachhaltigkeitspreis (BMBF)
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) lobt den 7. Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung für Projekte zum Thema Biodiversität aus. Bis zum 4. Mai 2018 können sich Forscherinnen und Forscher einzeln und in Gruppen aus deutschen Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Unternehmen bewerben. Gesucht werden innovative Forschungsprojekte zum Thema Biodiversität, die Lösungen entwickeln, um den Verlust an Artenvielfalt zu stoppen und durch das Entwickeln von dauerhaft tragfähigen Nutzungsstrategien die Bereitstellung von Ökosystemleistungen zu sichern.
Das sechste IPBES-Plenum steht an! NeFo bloggt zu den Verhandlungen.
M. Darbi, K. Raab, J. Geschke und C. Nesshöver beim IPBES-5 Plenum
Foto: M. Timpte
Vom 17. bis 24. März findet in Kolumbien das IPBES-6-Plenum statt. Wir verfolgen die Verhandlungen rund um den Prozess und anstehende Assessments für Sie vor Ort.
Wie und wodurch schwindet die biologische Vielfalt bei uns und anderswo? Neue Berichte des Weltbiodiversitätsrates
Caracol-Wasserfälle Brasilien
Foto: iStock IPBES
Vom 17. bis 24. März 2018 treffen sich Vertreter von 115 der derzeit 128 Mitgliedsstaaten sowie der Wissenschaften, Verbände und andere Beobachter zur 6. Vollversammlung des Weltbiodiversitätsrates IPBES in Medellín, Kolumbien. Hohe Erwartungen sind daran geknüpft: Ganze fünf Berichte zum Wissensstand über die Ökosysteme und deren Beiträge zum Wohlergehen der Menschen stehen zur Genehmigung. Im NeFo-Blog begleiten wir die Konferenz und kommentieren die Vorgänge.
Wissenschaftler des Forschungszentrums iDiv und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) haben mit Unterstützung eines ortsansässigen Naturschützers im Thüringer Wald erstmalig den Luchs nachgewiesen. Nördlich von Oberschönau wurde ein erwachsenes Tier mit Hilfe einer Kamerafalle fotografiert. Damit ist die Rückkehr des scheuen Beutegreifers in den Thüringer Wald 200 Jahre nach seinem Verschwinden zweifelsfrei nachgewiesen.
Insektensterben - Wissenschaftler sind sich einig: Die Zeit zum Handeln ist jetzt
Schmetterlinge (hier Dickkopffalter) sind wichtige Bestäuber in unseren Ökosystemen.
Foto: R. Feldmann / UFZ
Im Rahmen einer Anhörung im Sächsischen Landtag am 2. März 2018 zu den Ursachen des Insektensterbens und möglichen Gegenmaßnahmen wurden unter anderem Wissenschaftler von iDiv, der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und dem UFZ gehört. Einhellig betonten sie die Notwendigkeit, zügig zu handeln. Nach Aussage der Wissenschaftler sind sowohl Ausmaß und Tragweite des Insektenschwunds als auch dessen wesentliche Ursachen unbestritten.
Agrarlandschaften mit kleinen Feldern fördern Bestäubung durch Wildbienen
Kleinräumige Landschaft in der Göttinger Region, wie sie Bestäuber fördert.
Foto: Universität Göttingen
Ein internationales Forscherteam unter der Leitung der Universität Göttingen hat herausgefunden, dass in Agrarlandschaften mit kleinen Feldern mehr Wildbienen vorkommen als in Landschaften mit großen Feldern. Das höhere Aufkommen von Wildbienen führte zu einer verbesserten Bestäubung der dort angebauten Pflanzen. Überraschenderweise fanden sich weniger Wildbienen in Landschaften, in denen viele verschiedene Feldfrüchte angebaut wurden. Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society B – Biological Sciences erschienen.
Globaler Konflikt: Agrarproduktion versus Artenvielfalt
Foto: C. Scherber
Eine gezielte Landnutzungsplanung könnte den Konflikt zwischen landwirtschaftlicher Produktion und Naturschutz mindern. Wissenschaftler der Universität Göttingen, des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und der Universität Münster haben weltweite Datensätze ausgewertet – einerseits zur Verbreitung und zu den ökologischen Anforderungen tausender Tierarten, anderseits zur landwirtschaftlichen Produktion der weltweit wichtigsten Feldfrüchte.
"Fairpachten" für mehr biologische Vielfalt auf Wiesen und Äckern
Abwechslungsreiche Kulturlandschaften durch nachhaltig betriebene Landwirtschaft
Foto: K. J. Hülsbergen
Nur gemeinsam mit den Grundbesitzerinnen und -besitzern lässt sich die biologische Vielfalt auf Agrarflächen erhalten und erhöhen. Das Projekt "Fairpachten" nimmt diese Gruppe jetzt gezielt in den Blick: Mit vielfältigen Beratungs- und Informationsangeboten sollen Eigentümerinnen und Eigentümer für eine naturverträgliche Verpachtung ihrer Flächen gewonnen werden. Das Bundesumweltministerium fördert das Modellvorhaben der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe im Bundesprogramm Biologische Vielfalt mit 935.000 Euro.
Vielfalt im Agrarland zunutze machen - Interview mit dem neuen Leiter des Thünen-Instituts für Biodiversität
Seit Herbst letzten Jahres hat das Thünen-Institut für Biodiversität einen neuen Leiter: Agrarökologe Prof. Jens Dauber. Das Braunschweiger Institut ist eine nachgeordnete Behörde des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und soll Entscheidungshilfen für die Politik entwickeln, u.a. mit Konzepten zum Schutz und zur Nutzung der biologischen Vielfalt in Agrarökosystemen.
Der Erhalt der Amazonas- und Küstenregenwälder, die etwa 60 Prozent der Gesamtfläche Brasiliens bedecken, ist für den Schutz biologischer Vielfalt und das weltweite Klima von großer Bedeutung. Dieser Aufgabe widmen sich Wissenschaftler im deutsch-brasilianischen Forschungsprojekt „EcoRespira-Amazon“, das vom Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit gefördert wird. An dem Wiederaufforstungsprojekt ist auch die TU Bergakademie Freiberg beteiligt. Sie helfen bei der Renaturierung des Tropischen Regenwaldes.