Regenwald: Straßen für den Artenerhalt? Alte Forstwege bieten Amphibien Überlebensperspektiven
Die Laubfroschart Hypsiboas boans nutzt alte Forstwege als Laichgebiete.
Foto: Ernst / Senckenberg
Senckenberg-Wissenschaftler haben die Auswirkung von alten Forstwegen auf die Artenvielfalt im Regenwald von Zentral-Guyana untersucht. Sie kommen zu dem Schluss, dass die angelegten Straßen für Amphibien von Nutzen sein können und diese daher nicht zwangsläufig geschlossen oder renaturiert werden sollten. Straßenrillen und dass sich darin stauende Wasser dienen in trockenen Zeiten beispielsweise Fröschen als Laichgebiete.
Weshalb Nacktmulle keinen Entzündungsschmerz empfinden - relevant für Schmerztherapien
Nacktmulle im Labor.
Bild: L. N. Schuhmacher, Universität Cambridge.
Bei Verletzungen und Entzündungen entwickeln Nacktmulle nicht die normale Überempfindlichkeit gegenüber Temperatur-Reizen. Dafür ist eine winzige Veränderung im Rezeptormolekül TrkA verantwortlich, fand ein Forschungsteam vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) nun heraus. Die Ergebnisse haben auch Bedeutung für die Schmerztherapie beim Menschen.
Forscher entschlüsseln Koboldmaki-Erbgut / Einblicke in Menschheitsgeschichte
Koboldmaki
Foto: D. Haring / Duke Lemur Center
Wissenschaftler der Universität Münster haben mit Kollegen aus den USA das Erbgut des Philippinen-Koboldmakis entschlüsselt. Unter anderem analysierten die Forscher sogenannte springende Gene, um Rückschlüsse auf die Stammesgeschichte der Primaten zu ziehen.
Die 3 drängendsten Forschungsfragen zur Politikgestaltung rund um Ökosystemleistungen gesucht
ecoSERVICES, ein globales Forschungsprojekt von Future Earth, sucht in einer Umfrage die drängendsten Fragen, die Forscher zur Politikgestaltung rund um Ökosystemleistungen beantworten können. Die Umfrage nimmt 5 Min. in Anspruch.
CITES: Neue Arten unter Schutz, Kritik der NGOs am Handel mit Löwen
Smaradwaran (Varanus prasinus) auf einer deutschen Reptilienbörse
Foto: M. Auliya / UFZ
Die "größte jemals abgehaltene Konferenz für Artenschutz" mit 152 teilnehmenden Regierungen und insgesamt 3.500 Personen endet heute im südafrikanischen Johannesburg mit wichtigen Entscheidungen für den weltweiten Schutz wildlebender Tiere und in der Natur vorkommenden Pflanzen. Umweltschutzverbände ziehen eine positive Bilanz mit einzelnen Kritikpunkten.
Das grosse Fressen: Artenreiche Nahrungsnetze produzieren effizienter Biomasse
Nahrungsnetz auf Giersch
Foto: B. Seifert
Artenreiche Ökosysteme begünstigen große, schwere Tiere. Obwohl die Menge gefressener Pflanzen dabei zunimmt, bleibt die pflanzliche Biomasse im Vergleich zu artenarmen Ökosystemen ungefähr gleich hoch. Grund ist, dass sich in artenreichen Ökosystemen Pflanzengemeinschaften entwickeln, deren Wachstum energetisch effizienter ist. Allerdings ist das Ausmaß der Biomasseproduktion in artenreichen Ökosystemen stabiler und wird dadurch vorhersagbar. Artensterben führt zu unvorhersagbaren Ausfällen, die der Mensch kompensieren muss, schreibt das Team heute in „Nature Communications“.
Vogelzug: Amseln schalten schlagartig auf Nachtschwärmer um
Amsel mit Telemetrierucksack
Foto: Maxine
Jedes Jahr brechen Milliarden von Singvögeln im Herbst nachts zu ihrem Flug in ihr Winterquartier auf. Dafür müssen die tagaktiven Tiere ihren Biorhythmus wechseln. Bislang gingen die Forscher davon aus, dass sich die Vögel allmählich umstellen. Mit neuer Technik konnten Forscher des Max-Planck-Institutes für Ornithologie in Radolfzell zusammen mit internationalen Partnern das Abflugverhalten von Amseln in freier Natur beobachten. Dabei stellten sie fest, dass die Vögel abrupt direkt vor dem Abflug von Tag- auf Nachtaktivität umstellen.
Artenschutzkonferenz in Johannesburg erfolgreich beendet
Keine Ausnahmen mehr beim Verbot des Elfenbeinhandels.
U. Trampert / pixelio.de
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks zieht eine positive Bilanz der Weltartenschutzkonferenz in Johannesburg. Zentrales Ergebnis sei die klare Ablehnung eines internationalen Elfenbeinhandels. Stattdessen legt die Staatengemeinschaft erstmals einen klaren Fokus auf die Bekämpfung der Wilderei. Sie soll durch nachprüfbare nationale Elfenbein-Aktionspläne vorangebracht werden.
Die Weltartenschutzkonferenz in Johannesburg beschloss am späten Sonntagabend einen besseren Schutz für 55 Reptilienarten. „Nie zuvor wurden so viele verschiedene Reptilien, die für den europäischen Heimtierhandel geplündert werden, unter Schutz gestellt. Reptilien werden leider wenig beachtet, aber viele von ihnen stehen am Rand der Ausrottung und der Handel mit ihnen muss gestoppt werden“, so Sandra Altherr, die für Pro Wildlife an der CITES-Konferenz teilnimmt. „Das Ergebnis hier ist deshalb großartig.“